Breite Allianz für Asylsozialhilfe-Kredit

Ein überparteiliches Komitee bestehend aus Grünen, BDP, GLP, EVP, SP und FDP sprach sich an der heutigen Medienkonferenz für den Kredit für die Asylsozialhilfe aus. Der Kredit garantiert die Weiterführung der altersgerechten Begleitung und Unterbringung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen. Bei einer Ablehnung des Kredits würden die Kosten bestenfalls verschoben oder steigen gar, warnte das Komitee.

458 unbegleitete minderjährige Asylsuchende, sogenannte UMA, wohnen im Kanton Bern. Die Kinder im Alter zwischen 1 und 17 Jahren leben ohne Eltern in der Schweiz. Basierend auf der Kinderrechts-konvention bietet der Kanton Bern eine spezialisierte Unterbringung und Betreuung. Die vom Bund bezahlte Pauschale reicht jedoch nicht aus für die Betreuung, deshalb braucht es befristet für 2016-2019 einen Kredit.

Madeleine Graf, Grossrätin Grüne unterrichtet selber UMAs in Belp. Für sie ist klar: «Geflüchtete Kinder und Jugendliche, die ohne ihre Eltern bei uns leben, brauchen besonderen Schutz, kindergerechte Betreuung, Bildung und Integration.» Die Kinder haben teils einschneidende Kriegs-, Flucht- und Verlusterfahrungen gemacht. Neben einer kindergerechten Begleitung ist es deshalb auch zentral den Minderjährigen wieder eine Zukunftsperspektive zu geben. Viele der Kinder und Jugendlichen werden in der Schweiz bleiben. Es ist darum wichtig, dass sie möglichst rasch unsere Sprache, unsere Kultur und unsere Regeln kennen lernen. «Mit einer frühzeitig beginnenden Integration erhöhen sich die Möglichkeiten der betroffenen später ein eigenständiges Leben zu führen», führte die SP-Grossrätin Regina Fuhrer aus.

Für Markus Wenger, Grossrat der EVP sollte das Kindswohl im Zentrum stehen. Er betonte, dass die gewählte Unterbringungsart für die Minderjährigen die minimalen Anforderungen unserer Gesetze erfüllt und keineswegs eine Luxuslösung sei.

Kostengünstige Lösung

Auch die bürgerlichen Vertreter des Komitees sprachen sich an der Medienkonferenz dezidiert für den Kredit aus. Das SVP-Referendum ist für sie reine populistische Stimmungsmache, denn bei einer Ablehnung des Kredits fallen die Kosten, für die bereits anwesenden minderjährigen Flüchtlinge, trotzdem an. Die Ausgaben würden lediglich auf die KESB oder Sozialhilfe abgewälzt. «Der Kredit ist die kostengünstigere und fachlich sinnvollere Lösung», beschied Ulrich Stähli, Grossrat BDP.

Auch GLP-Grossrat Christoph Grimm betonte, die Investitionen in die Betreuung und die Integration der UMAs lohnten sich auch aus finanzieller Sicht, da sie dem Kanton langfristig Folgekosten ersparen. Denn nur Jugendliche, die frühzeitig in die Berufswelt integriert werden, können später ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten.

Beilage: Foto der Medienkonferenz (JPG)

Für weitere Auskünfte:

Madeleine Graf, Grossrätin Grüne, 079 569 05 52