Sozialhilfestatistik 2014: Grüne fordern bessere Bildungschancen und Ursachen- statt Symptombekämpfung
47’029 Menschen waren im Kanton Bern im Jahr 2014 auf Unterstützung durch die Sozialhilfe angewiesen. Dies entspricht einer Zunahme von 944 Personen gegenüber dem Vorjahr. Die Grünen Kanton beobachten diese Zunahme mit Sorge. Auffällig ist, dass der Anteil der älteren Sozialhilfebeziehenden stetig zunimmt, besonders bei den über 56-Jährigen. Diese Personen haben auf dem Arbeitsmarkt zunehmend Mühe integriert zu bleiben. Weiterhin machen Kinder und Jugendliche einen Drittel der Sozialhilfebeziehenden aus.
Wie die bereits erfolgte Streichung der Integrationszulage zeigt, führt diese keinesfalls zu weniger Sozialhilfesuchenden. Weniger Ressourcen bei der Sozialhilfe verhindern gezielte Massnahmen für Integration. Die Grünen Kanton Bern haben sich im Rahmen der Vernehmlassung zum Sozialhilfegesetz klar und deutlich gegen weitere Abbaumassnahmen in der Sozialhilfe ausgesprochen. Die Grünen erachten es hingegen als wichtig, in die Ursachenbekämpfung und Prävention zu investieren. Die Grünen fordern seit langem mehr Unterstützung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen bei der Berufsausbildung und konkret eine Harmonisierung der Stipendien mit der Sozialhilfe. Investitionen in die Bildung lohnen sich mittelfristig für die Gesellschaft. Rund 18 Prozent der erwachsenen Sozialhilfebeziehenden arbeiten Vollzeit und verdienen so wenig, dass sie ihre Existenz nicht sichern können (working poor). Die Grünen Kanton Bern fordern, dass der Grosse Rat in der Novembersession im Rahmen des Arbeitsmarktgesetzes existenzsichernde Mindestlöhne einführt, wie dies die Grünen im Rahmen der Vernehmlassung beantragt haben.
Die Grünen Kanton Bern erwarten, dass der Kanton Bern mehr in die Verhinderung von Armut investieren muss. Dazu gehören Investitionen im Bildungsbereich, aber auch genügend Ressourcen bei den Prämienverbilligungen für die Krankenkasse und bei anderen der Sozialhilfe vorgelagerten Systemen, wie etwa Ergänzungsleistungen für Familien.
Für weitere Auskünfte:
Natalie Imboden, Co-Präsidentin Grüne Kanton Bern, Grossrätin, 079 706 62 84
Jan Remund, Co-Präsident Grüne Kanton Bern, 079 917 15 29