Konsultation zur Verordnung über die Angebote zur sozialen Integration (ASIV)
Investitionen statt schlechtere Qualität bei der Kinderbetreuung
Die Grünen Kanton Bern lehnen den geplanten Qualitätsabbau bei der familienergänzenden Kinderbetreuung klar ab. Stattdessen fordern die Grünen einen weiteren quantitativen und qualitativen Ausbau. Verschlechterungen beim Betreuungsschlüssel vermindern die Qualität der Kinderbetreuung und führen zudem zu mehr Belastung beim Personal. Die Grünen Kanton Bern fordern den Regierungsrat auf, auf die vorgesehene Verschlechterung bei der Betreuungsqualität zu verzichten.
Die geplante Verordnungsrevision basiert auf dem Konzept „Ausbau aufgrund Abbau der Qualität“. Die Grünen Kanton Bern lehnen eine rein quantitative Verdichtung in den KITAs ab, wo trotz gleichbleibendem Betreuungspersonal und gleicher Anzahl Einrichtungen, 250 Kinder mehr betreut werden sollen. Die Änderung führen vor allem bei Bébés und Kindern mit besonderen Bedürfnissen zu unterwünschten Verschlechterungen der Betreuungsqualität. Zudem steigt auch die Belastung für das Personal. Bereits heute sind die Rahmenbedingungen für das Personal ungenügend. Eine zusätzliche Mehrbelastung ohne Abgeltung führt zu weiteren Verschlechterungen für die Beschäftigten und ist nicht vertretbar. Gemäss der Ecoplan-Studie gehört der Kanton Bern beim Betreuungsverhältnis bereits heute, im interkantonalen Vergleich, zu den weniger fortschrittlichen Kantonen. Zudem liegt heute der Anteil von qualifiziertem Personal im Kanton Bern bei gerade mal 50 Prozent.
Die Grünen Kanton Bern erachten die Förderung der familienergänzenden Kinderbetreuung als eine zentrale und gesellschaftlich wichtige Aufgabe. Daher braucht es einen weiteren Ausbau, sowohl was das Angebot, wie auch die dafür zur Verfügung gestellten öffentlichen Finanzen, angeht. Der Ausbau der Kinderbetreuung im Kanton Bern hinkt trotz Fortschritten weiterhin massiv der gesellschaftlichen Nachfrage hinterher. Die Notwendigkeit für einen weiteren Ausbau der familienergänzenden Kinderbetreuung liegt auf der Hand: pädagogischer Nutzen für die Kinder, bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie für die Eltern, Spracherwerb und Integration bei fremdsprachigen Kindern etc.
Die Grünen Kanton Bern fordern den Regierungsrat auf, auf die vorgesehene Verschlechterung bei der Betreuungsqualität zu verzichten und fordern vom Kanton mehr Investitionen in den qualitativen und quantitativen Ausbau der familienergänzenden Kinderbetreuung. Jeder investierte Franken in die Kinderbetreuung lohnt sich sowohl gesellschaftlich, wie auch volkswirtschaftlich.
Für weitere Auskünfte:
Natalie Imboden, Co-Präsidentin Grüne Kanton Bern, 079 706 62 84